Azubitausch - zwischen Baustelle und Büro
Einen ganz besonderen Ausbildungsverbund haben ein Online-Fachhändler und ein Tiefbauunternehmen geschlossen: Ein Auszubildender für Marketingkommunikation tauschte für eine Woche seinen Arbeitsplatz im Büro mit der Arbeit auf der Baustelle.
Der Auszubildende Martin Rösnick beschäftigt sich während seiner Arbeitszeit normalerweise mit Zahlen, Werbekonzepten und Veranstaltungsorganisation. Für eine Woche vertiefte er sich nun aber im Rahmen eines Azubi-Tausches in die Aufgaben des Tiefbauunternehmens Frisch und Faust. Die Vorteile dieser einmaligen Erfahrung liegen für den jungen Auszubildenen ganz klar auf der Hand: „Einerseits finde ich unseren Ansatz bei Contorion gut, den Kunden so gut es geht verstehen zu wollen, um optimalen Service zu bieten. Andererseits bin ich auch einfach ein sehr neugieriger Mensch und freue mich, mit der Arbeit auf der Baustelle etwas Neues kennenzulernen.“
Im Gegenzug erhält einer der Azubis von Frisch und Faust die Möglichkeit, während eines Praktikums bei Contorion den Alltag eines jungen Fachhändlers für Handwerksbedarf kennenzulernen. Das bedeutet für ihn entweder, Büroluft zu schnuppern und Kenntnisse zum Beispiel im Marketing, im Vertrieb oder der Logistik zu sammeln, oder aber im Ladengeschäft für Profiwerkzeug mit angebundener Werkstatt mit anzupacken.
Entstanden ist der ungewöhnliche Azubi-Tausch in Kooperation mit der Verbundberatung Berlin. Das deutschlandweite einmalige Projekt unterstützt die Initiierung und Umsetzung von Verbundausbildung. Unabhängig davon, ob es sich um einen obligatorischen Verbund handelt, weil nicht alle Ausbildungsinhalte im Betrieb selbst vermittelt werden können, oder ob zusätzliche Inhalte im Sinne einer attraktiveren Gestaltung von Ausbildung integriert werden sollen, hilft die Verbundberatung Unternehmen dabei, passende Ausbildungspartner zu finden.
Das Projekt wird von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert. Träger ist der Verein zur Förderung der beruflichen Bildung Berlin e.V. (vfbb), dessen Mitglieder die Industrie- und Handelskammer zu Berlin, die Handwerkskammer Berlin, der Verband der Freien Berufe in Berlin e.V. (VfB) sowie die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sind.