24.05.22

MINT-Fachkräftelücke steigt deutlich

MINT-Frühjahrsreport 2022 veröffentlicht

Der aktuelle MINT-Frühjahrsreport zeigt, dass die bundesweite Fachkräftelücke im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) auf einen April-Rekordwert in Höhe von 320.600 fehlenden MINT-Arbeitskräften gestiegen ist.

Strukturelle Effekte durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie werden den Bedarf an MINT-Fachkräften in den kommenden Jahren stark erhöhen, während durch die Corona-Krise zugleich Jahre des Rückschritts bei der Fachkräftesicherung drohen. Die Schulschließungen haben zu Lernverlusten geführt, aber auch zu deutlichen Rückgängen bei Praktika sowie Berufs- und Studienorientierung.

Fachkräftebedarf in Berlin-Brandenburg

In der Region Berlin-Brandenburg sind derzeit 28.300 MINT-Stellen unbesetzt (Stand: April 2022). Dabei entfallen 14.600 offene Stellen auf den nicht-akademischen Bereich der Facharbeiter, Meister und Techniker und 13.700 auf den akademischen Bereich. Demgegenüber stehen 15.171 Arbeitslose (Stand: April 2022), davon 9.626 Personen mit beruflicher sowie 5.545 mit akademischer Qualifikation.

Der Anteil der älteren Beschäftigten an allen MINT-Beschäftigten steigt seit Jahren. In Berlin liegt der Anteil der älteren Beschäftigten bei 19,2 Prozent, Brandenburg hat mit 26,3 Prozent bundesweit den größten Anteil älterer Beschäftigter. Von den zehn Landkreisen mit dem größten Anteil älterer Beschäftigter ab 55 Jahren stammen fünf aus Brandenburg. Am größten ist der Anteil mit 36,3 Prozent im Landkreis Spree-Neiße. Der Bundesdurchschnitt an älteren MINT-Arbeitnehmern beträgt 21,4 Prozent.

Auch der Anteil der Frauen an allen MINT-Beschäftigten steigt weiter an. Brandenburg liegt hier mit 15,2 Prozent im Mittelfeld, in Berlin ist der Anteil der Frauen an allen MINT-Beschäftigten mit 21,6 Prozent bundesweit deutlich am größten (bundesweit: 15,6 Prozent).

Klare Handlungsempfehlungen

Der Report leitet u.a. folgende Handlungsempfehlungen ab, damit sich mehr junge Menschen für eine Ausbildung oder Studium in den MINT-Berufen entscheiden:

  • Digitalisierung der Bildungseinrichtungen voranbringen
  • MINT-Bildung stärken
  • Potenziale von Frauen und Zuwanderern heben
 

MINT-Report

Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Gesamtmetall, BDA und „MINT Zukunft schaffen“ sind Mitglieder im Nationalen MINT Forum.

Der Report

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Stefanie Cyzbik
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