01.08.19Berlin

Neue Chancen für Langzeitarbeitslose

Wie Wirtschaft, Politik, Gewerkschaften und Arbeitsagentur Brücken in Beschäftigung bauen wollen

Es hat lange gedauert, bis Thomas Ferber wieder eine Arbeit gefunden hat. Heute ist er zufrieden: Im Domicil-Pflegeheim in Berlin-Reinickendorf liest der 60-Jährige alten Menschen vor und macht mit ihnen Gymnastik. „Betreuungsassistent“ lautet seine Berufsbezeichnung.

Dass er vor einem halben Jahr den Job bekommen hat, liegt auch am neuen Teilhabechancengesetz der Bundesregierung. Arbeitgeber erhalten dadurch bis zu fünf Jahre lang Lohnkostenzuschüsse, wenn sie einen Langzeitarbeitslosen beschäftigen. In Berlin haben bereits mehr als 2000 Menschen, die schon lange Zeit nicht mehr beschäftigt waren, dank dieser Förderung wieder einen Arbeitsplatz.

Unterstützung auch für Arbeitgeber

Wirtschaft, Gewerkschaften, Politik und die Bundesagentur für Arbeit wollen die Langzeitarbeitslosigkeit in der Hauptstadt nun weiter senken. Ende Juli unterzeichneten sie dazu eine gemeinsame Erklärung. Das Ziel: So vielen Menschen wie möglich eine Zukunftsperspektive geben und zugleich dafür sorgen, dass die Arbeitgeber genügend Fachkräfte finden.

Gemeinsam setzen sich die Unterzeichner zum Ziel, die Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren und dafür zu sorgen, dass sich die Arbeitslosigkeit nicht verfestigt. Es gehe darum, Brücken in Beschäftigung zu bauen auch für jene, für die reguläre Jobs oder eine Weiterbildung derzeit keine Option seien, heißt es in dem Beschluss. Hier biete das Teilhabechancengesetz gute Ansatzpunkte. Es ermöglicht Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber von bis zu 100 Prozent, die im Laufe der Zeit abschmelzen.

Noch 38.000 Langzeitarbeitslose in Berlin

Bereits in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen mehr als halbiert. Aktuell sind in Berlin gut 38.000 Menschen mindestens seit einem Jahr ohne Arbeit.

 „Auch wer jetzt noch langzeitarbeitslos ist, hat weiterhin alle Chancen auf einen regulären Job im ersten Arbeitsmarkt“, sagte UVB-Geschäftsführer Alexander Schirp. „Das Teilhabechancengesetz ist hier eine willkommene Hilfe.“ Wichtig sei für die Wirtschaft, dass durch das Gesetz keine staatlich geförderte Konkurrenz für reguläre Beschäftigung entsteht, fügte er hinzu.

Eine Förderung, zwei Gewinner

„Jede Förderung ist ein Neustart, der zwei Gewinner hat: Arbeitgeber als Chancengeber sowie Kundinnen und Kunden als Chancennehmer“, sagte Bernd Becking, Chef der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. Die weiteren Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung waren Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Berlin-Brandenburg, und Alexander Fischer, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.

Details zum Teilhabechancengesetz des Bundes finden sich hier.

Langzeitarbeitslose Arbeitslosigkeit Beschäftigung
Die Unterzeichner der Gemeinsamen Erklärung zur Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit: Staatssekretär Alexander Fischer, der Chef der Berlin-Brandenburger Arbeitsagenturen, Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, und Alexander Schirp, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (v.l.).

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