27.02.24Berlin

„Arbeit ist die beste Form der Integration“

Dr. Ramona Schröder von der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg erklärt, was die Idee vom „Job-Turbo“ für Geflüchtete bringt

Frau Dr. Schröder, was ist der Job-Turbo und was bringt er den Unternehmen?

Arbeit ist die beste Form der Integration. Deshalb sollen die geflüchteten Menschen in Deutschland nach dem grundständigen Spracherwerb schneller in eine Beschäftigung gebracht werden. Dort lernen sie die jobspezifischen Wörter schneller als in einem rein schulischen Unterricht. Fachbezogener Sprachunterricht ergänzt hier sinnvoll. Die Unternehmen können selbst bei einer Helfertätigkeit zum Start der neuen Mitarbeitenden die Potentiale für den Betrieb besser erkennen und auf ein breites Angebot an Fördermaßnahmen und Unterstützung durch die Agenturen für Arbeit und Jobcenter zugreifen.

Ramona Schröder Regionaldirektion Berlin-Brandenburg
Dr. Ramona Schröder leitet seit Dezember 2020 die Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. Zuvor war sie die Chefin der Arbeitsagentur in Potsdam.

Welche Verbesserungen bringt der Job-Turbo?

Alle Akteure am Arbeitsmarkt wurden bei der Konzeption eingebunden. Das umfasst zahlreiche Arbeitgeber – darunter Deutschlands größte Unternehmen, Länder, Kommunen, Verbände, von den Interessenvertretungen der geflüchteten Menschen über die Communities bis hin zur ukrainischen Botschaft. So wurde ein enges Netzwerk geschaffen. Die behördenübergreifende Zusammenarbeit wurde intensiviert, es konnten bedarfsgerechte Förderangebote für geflüchtete Menschen aus den acht wesentlichen Herkunftsländern zusammengestellt werden (beispielsweise Job-Berufssprachkurse) und die Beratungs- und Betreuungsintensität der Zielgruppe in den Jobcentern wurde intensiviert.  

Welche Hemmnisse gibt es noch?

Die Sprachkenntnisse bleiben eine Herausforderung. Die Betriebe und deren Belegschaften müssen offen sein für Menschen, die nicht auf Anhieb alles verstehen. Entscheidend ist der Fortschritt, der in wenigen Wochen und Monaten sichtbar wird. Das Thema Kinderbetreuung ist ein weiterer Knackpunkt. Zum einen mangelt es vielerorts an Betreuungsplätzen und zum anderen ist in Teilen der Zielgruppe eine außerfamiliäre Kinderbetreuung im Heimatland nicht üblich gewesen. In beiden Fällen braucht es Veränderung. Was die ukrainischen Geflüchteten betrifft: Hier können die Betriebe sehr oft auf gute formal erworbene Qualifikationen aufbauen.

 

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